Begeisterung für Tanz und Bewegung ist das verbindende Element einer neuen Gemeinschaftsausstellung in Achim. Drei Kunstschaffende präsentieren ab dem 21.11.2024 in der Bremischen Volksbank Weser-Wümme Skulpturen, Malerei und Zeichnungen unter dem Titel „TANZ DER GEDANKEN - Part II“.
Magdalena Brahms und Andrey Gradetchliev sind Mitglied im Bund bildender Künstlerinnen und Künstler in Oldenburg und stellen zum zweiten Mal gemeinsam aus. Darum trägt die neue Ausstellung den ergänzenden Titel Part II. Im Frühjahr waren Skulpturen von Magdalena Brahms und Zeichnungen und Bilder von Andrey Gradetchliev in einer Doppelausstellung in der Wassermühle in Lohne zu sehen. Dazu kommen in Achim farbenfrohe und schwungvolle Aquarelle von Svetlana Gradetchlieva.
Magdalena Brahms
Die einzigartige Ästhetik des Tanzes und der flüchtige Augenblick einer Bewegung sind wichtige Inspirationsquellen für Magdalena Brahms. Die ehemalige Kunst- und Sportlehrerin liebt Ballett, Theater und Poesie. Die Künstlerin wurde 1952 in Cloppenburg geboren, wo sie auch heute lebt und arbeitet. 1983 entstanden ihre ersten künstlerischen Arbeiten. 1995 entdeckte sie für sich die Bildhauerei, besuchte Weiterbildungskurse, Workshops und Werkstätten. Die Bildhauerei wurde zum Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens. Am liebsten arbeitet sie mit grob schamottiertem Westerwälder Ton.
Viele ihrer Arbeiten sind inspiriert durch Gedichte oder Romane, aus denen sie bestimmte Momente skulpturell darstellt. Damit möchte sie Stimmungen und Gefühle ausdrücken und auf diese Weise mit den Betrachtenden in einen Dialog treten. „Meine Figuren erzählen Geschichten über uns Menschen, mal humorvoll oder kritisch und ironisch, aber immer zum Nachdenken anregend.“ So zum Beispiel die Frauenbüste mit den feuerroten Haaren. Mit verschmitztem Lächeln schaut sie zu dem kleinen Rotkehlchen auf ihrer Schulter, das zu fragen scheint: „Haben wir nicht alle einen Vogel?“ Im Laufe der Jahre machte sie sich mit ihren Stein- und Terrakottafiguren in zahlreichen Ausstellungen in Norddeutschland und darüber hinaus einen Namen, u.a. in Cloppenburg, Oldenburg, Westerland und bei den Kunsttagen in Thedinghausen.
Svetlana Gradetchlieva
Ihre jahrelange Tätigkeit für ein Ballettstudio und anmutige Tänzerinnen haben Svetlana Gradetchlieva geprägt. Ihre Begeisterung ist in einigen Aquarellen zu sehen. Die Künstlerin wurde 1968 in Plovdiv (Bulgarien) geboren. Heute lebt und arbeitet sie in Oldenburg. Schon früh begeisterte sie sich für Kunst und besuchte in ihrer bulgarischen Heimatstadt das Städtische Gymnasium für Bildende Künste. Anschließend studierte sie an der Nationalen Akademie der Bildenden Künste in Sofia Textil- und Modedesign und schloss das Studium 1993 mit dem Diplom ab. In der bulgarischen Hauptstadt war sie sechs Jahre tätig, u. a. für ein Ballettstudio, ein Theater und ein Designhaus. Darüber hinaus arbeitete die Künstlerin an der Academia Philarmonica in Messina (Italien).
Schließlich zog es sie nach Deutschland und zwar nach Oldenburg. Von 2001 bis 2008 arbeitete sie dort als Chefdesignerin der Firma Handimex und seit 2008 als Grafikdesignerin und Illustratorin bei von Mende Marketing GmbH. Seit Jahren gestaltet sie farbenfrohe Aquarelle und malt täglich verspielte Kalenderblätter. In ihrem aktuellen Projekt “Vorübergehende Landschaften“ bekommen ihre Sehnsüchte und Leidenschaften, Farbe, Form und Unvergänglichkeit. Sie nahm an zahlreichen Kunstausstellungen teil, u. a. in Oldenburg, Bayreuth, Plovdiv und Sofia.
Andrey Gradetchliev
Die Zeichnung ist für Andrey Gradetchliev „die spontanste und direkteste Verbindung zwischen Eingebung und Ausführung, zwischen Idee und Realisierung“. Er nutzt sie, „um Menschen zu studieren, ihre Haltungen, Bewegungen und Posen zu analysieren, ihre Befindlichkeiten zu typisieren“. Der Künstler wurde 1967 in Sofia (Bulgarien) geboren. Seit 2001 lebt er als freischaffender Künstler, Zeichner und Grafiker in Oldenburg. Er malt und zeichnet mit Tusche, Acryl und Öl auf Leinwand. Seine Werkzeuge sind Pinsel, Kaligrafieferdern und Bambusfedern.Er widmete sich schon früh der Kunst: „Das Zeichnen war das erste Medium, mit dem ich mich ausdrückte, meine Umgebung unterhielt und auch berührte.“ In seiner Geburtsstadt besuchte er das Städtische Gymnasium für Bildende Künste und studierte anschließend Illustration, Grafikdesign und Fotografie. Im Jahr 1995 schloss er sein Studium mit dem Diplom ab. Wenig später erhielt er ein Stipendium und verbrachte ein Jahr in Worpswede. Fünf Jahre lang leitete er die Mal- und Plastikwerkstätten des Städtebundtheaters in Hof (Bayern).
Die Zeichnung ist für ihn seine wichtigste künstlerische Ausdrucksform: „Ich zeichne und male, um Geschichen zu erzählen.“ Seine großformatige Frieskomposition „Lineare Meter Publikum“ bildet seit Jahren einen Schwerpunkt. Die als Lebenswerk konzipierte Arbeit hat er im Jahr 2000 angefangen. Jede einzelne Tafel ist zwei Meter lang und 1,40 Meter hoch. Zur Zeit ist sie etwa 40 Meter lang. Dargestellt sind sitzende Menschen, die die Betrachtenden beobachten. Jedes Jahr kommen Tafeln dazu. Gradetchlievs Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, u.a. in Oldenburg, Wilhemshaven, Plovdiv und Nahariya (Israel).
Kunstgespräch und Musik
Die Vernissage zu dieser Ausstellung beginnt am Donnerstag, 21.11.2024 um 19 Uhr in der Bremischen Volksbank Weser-Wümme in Achim. Nach einer musikalischen Eröffnung mit Jazz & Feinem des Quartetts „Together Again“ erfolgt eine Begrüßung durch Detlev Herrmann, Vorstand der Bremischen Volksbank Weser-Wümme. Anschließend findet ein Gespräch der Kunstschaffenden mit der Geschäftsstellenleiterin Ute Gajus statt.
Die Ausstellung ist bis Mitte Februar 2025 während der Servicezeiten montags, mittwochs und freitags von 9 bis 13 Uhr und montags von 14.30 bis 18 Uhr zu besichtigen. Ein Besuch außerhalb der Servicezeiten ist nach Anmeldung möglich. Weitere Werke sind im „Weinhaus alte Mühle“ in Achim, Asmusstraße 2 ausgestellt.